Gratisrollenspieltage 2023 im Fantasyreich in Kiel

Ich war, nach 2019 das erste Mal wieder, relativ kurzentschlossen bei den Gratisrollenspieltagen in Kiel im Fantasyreich. Was ich dort vorfand und wie die Spielrunde Mausritter war, lest selbst.

Der Laden war brechend voll. Nicht.

Als ich eine Viertelstunde vor Beginn der angekündigten Runde im Laden war, herrschte fast gähnende Leere. Es waren ein oder zwei andere Kunden vor Ort und die Mitarbeiterin. Ich schaute also, nach längerer Zeit, mal wieder die Rollenspielregale durch, ob ich irgendwas Indiemäßiges entdecken würde – und tatsächlich sah ich das Widersacherdeck für TinyDungeons, das ich mir nach der noch folgenden Runde Mausritter kaufen würde.

Das GRT-Material und eine Überraschung

Ich schaute mich auf dem GRT-Tisch um und fand doch einige alte Bekannte – eigentlich nichts, was mich wirklich interessierte. Mit Die letzte Fahrt der Barcosa fand ich jedoch ein „schauriges Tagebuch-Rollenspiel für eine Person“ in Flyerform, von dem ich auf Mastodon, wo der Entwickler Philipp aktiv ist, schon kurz gelesen hatte. Das Spiel probiere ich vielleicht mal aus.

Schummelabenteuer!

Zu meiner Freude gab es noch diverse Exemplare des Spiels, das wir 2019 für den GRT produziert hatten. Das spricht zwar nicht für die Beliebtheit vor Ort, aber ich hatte (bis auf mein allerletztes) keine gedruckten Exemplare mehr. Ich hab mir 5 Stück gesichert und werde die mal zum Verschenken unter die Leute bei Mastodon zu bringen versuchen.

Eine Runde Mausritter

Kurz vor 14:00 Uhr kam der Spielleiter in den Laden und sah zunächst leider nur mich als Mitspieler. Aber das hielt ihn nicht ab, mit mir eine Figur zu erstellen, was ziemlich fix ging: Drei Attribute und Trefferpunkte auswürfeln und dann noch Dinge wie Namen, Hintergrund(berufung/job), das Geburtszeichen, ein körperliches Merkmal und das Fell. Es gab einige Inventargegenstände wie einen Dolch und Fackeln in Form von kleinen, quadratischen Zetteln, die auf die entsprechenden Felder des Inventars gelegt wurden.

Meine Versorger-Maus Kirsche Rehreiter erhielt von der Dorfvorsteherin ihre Mission und machte sich allein auf den Weg, um eine wichtige Zaubertafel aus dem gefährlichem Gebiet einer zaubernden Katze zu besorgen. Nach vielleicht 15 Minuten kam überraschend noch ein weiterer Mitspieler hinzu, der vielleicht 10 oder 12 Jahre alt war und sehr schnell mit seiner flugs erwürfelten Maus ins Spiel kam. Zusammen zogen wir los, schafften nach insgesamt zwei Stunden Spiel die spannende Mission und wurden reich mit Kernen und Jobmöglichkeiten belohnt. Zwei kleine Mäuse freuten sich.

Danke auch an den Spielleiter, der das Spiel zum ersten Mal geleitet hatte, was er sehr gut machte. Vielleicht trifft man sich mal wieder beim Arbeitskreis Fantasy der Uni Kiel.

Fazit

Mir hat die Runde im Fantasyreich gut gefallen: Die Regeln waren super einfach, es wurde mehr erzählt, als zu würfeln – genau mein Ding. Das Spiel würde ich mir mangels Zielgruppe dennoch nicht kaufen, auch wenn es sehr rund wirkt. Ich würde wahrscheinlich was ähnliches mit Freeform Universal oder TinyDungeon nachstellen. Was ich definitiv klauen würde, ist das Inventarsystem, das sich auf die Maus auswirkt, wenn sie beispielsweise (negative) Zustände erhält. Würde ich Mausritter bei Gelegenheit wieder spielen? Wenn mir nach dem Setting wäre, bestimmt. Losing Games haben ein cooles, rundes Spiel geschaffen. Gratulation.

Noch zum GRT im Fantasyreich: Leider war der Laden den Nachmittag über wie ausgestorben. Das war gut, um Rollenspiel zu spielen, aber etwas mehr Leben in der Bude wäre cool gewesen. Ich denke, ich suche mir im kommenden Jahr einen anderen Veranstaltungsort mit mehr Aktion aus, um was zu spielen. Da der Arbeitskreis Fantasy dieses Jahr nicht mit eigener Veranstaltung aktiv war, wird es mich wahrscheinlich nach Hamburg oder Neumünster ziehen.


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Veröffentlicht von

Thorsten

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