Nach mehr als fünf Jahren verlasse ich zum 31.12. 2023 die Deutsche Lovecraft Gesellschaft. Ein kleiner Rückblick und ein Fazit.
Erste Schritte
Im August 2018 bin ich damals eingetreten – Ich weiß gar nicht mehr, wie ich vom Verein erfahren hatte. Nachdem ich das komplette (!) Forum durchgelesen hatte, wendete ich mich meinem ersten Projekt zu: Ich baute eine Wikipedia-Seite für den Verein auf, die aber leider nicht lange online blieb, weil sie von den so genannten Moderatoren dort pseudowegargumentiert wurde. Und es ging nicht mal um Lovecraft's Rassismus stöhn.
Lovecrafter Online
Ich ließ mich davon nicht entmutigen und baute dann mit einem Mitkultisten, Seanchui, das Onlinemagazin der Gesellschaft auf, den Lovecrafter Online. Nach wenigen Zahnungsproblemen lieferten wir bis heute wöchentlich einen Artikel oder mehr ab, wie ein Uhrwerk. Gegen Ende widmete ich mich verstärkt der Redaktionstätigkeit im Hintergrund, nahm Kontakt zu Verlagen auf, organisierte Rezensionen. Nach drei Jahren merkte ich allerdings, dass bei mir langsam die Luft raus war und ich es immer mehr als Arbeit empfand.
FHTAGN
An einigen Publikationen zum vereinseigenen Rollenspiel FTHAGN habe ich als Korrektor mitgewirkt, worauf ich recht stolz bin. Das Regelsystem (W100) hat mich nie gegriffen, deshalb habe ich FTHAGN nie gespielt. Ich nutze allerdings den Spielweltband ab und zu gern, wenn es um Theroretisches zum Thema „Kosmischer Horror“ geht – der Band ist super.
Was ich mir vielleicht noch mal klauen werde, ist das in Bearbeitung befindliche Setting Yuggoth: Aufbruch zum Rand des Sonnensystems.
Persönliche Treffen
Im Laufe der Jahre nahm ich auch an einigen Stammtischen teil: an zweien in Kiel und zweien in Flensburg. Das war auch cool, wurde von Corona dann abrupt gestoppt, leider. Da ich ein recht sozialer Typ bin, hat mir das mit am meisten Spaß gemacht.
Tja … und die Person Lovecraft
Ich hielt mich nie für einen moralischen Rigoristen, aber im vergangenen Jahr merkte ich, dass mir Lovecrafts weirde (sic!) Ansichten abseits seiner Fiktion doch arg auf die Nerven zu gehen begannen. Ich kann Lovecrafts Rassismus nicht (mehr) einfach von seinem Werk trennen. Lovecraft hat in seinem Werk Großartiges geschaffen, aber ich mag auch nicht mehr in einem Verein sein, der sich nach ihm benannt hat und wo Lovecrafts Werk und Person naturgemäß im Zentrum stehen.
Fazit
Es war im Ganzen eine schöne Zeit, aber ich hätte mir gewünscht, dass sich das Vereinsleben nicht nur im Digitalen abspielte – das liegt mir nicht mehr. Ich möchte in Person, mit Menschen vor Ort, ein Hobby teilen, mich regelmäßig persönlich treffen. Und die Person Lovecraft kann ich, wie eben geschrieben, auch nicht mehr nur als Autor sehen.
Dem Thema das Kosmischen Horror bleibe ich weiter verbunden, ich mag dieses fiktionale, gleichgültige Universum, in dem es von grauenhaften, göttergleichen Kreaturen und Zivilisationen wimmelt – aber nicht mehr als Teil der Deutschen Lovecraft Gesellschaft.
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