Neue, lokale Rollenspielrunde in Kiel

Vorletztes Wochenende habe ich das erste Mal seit bestimmt zwei Jahren geleitet – und das auch noch in Person! Wir verwendeten das regelleichte Rollenspielregelwerk Tunnel Goons von Nate Treme und fingen mit einem Dungeon2Go für Dungeonslayers an. Die grundsätzliche Idee für diese Runde bestand schon seit letztem Jahr, aber irgendwie hatte es bis vor Kurzem nicht geklappt. Umso freudiger war ich, dass es nun losgehen konnte.

Der Spielnachmittag

Ich spielte mit drei weiteren Personen, das ist aktuell das Optimum für mich. Ich könnte mir später auch vorstellen, mit vier Leuten zu spielen, aber so gefällt es mir gerade sehr gut. Die Figurenerschaffung von Tunnel Goons ging einfach und recht schnell, es kamen folgende Hauptfiguren dabei heraus: Die sehr baunzige Gnomenschurkin Gnomia, die auf glitzernde Dinge und Naschkram steht; die Zauberklinge Sirius von Caria, eine Art Wolf in Menschengestalt, und Yata, eine super-düstere Schamanin, in deren Umgebung sogar das Licht etwas fahl wird. Diese illustre Truppe machte sich auf den Weg in den Dämmerwald, um sich einer ziemlich anmaßenden Räuber:innentruppe anzunehmen. Es gab lustige Referenzwitze, tolles Figurenspiel und eine schöne Atmosphäre. Toll fanden wir die Nachtwache, während der Yata in einem Baum auf einem Ast hockte und sich im kalten,hellen Mondlicht den düsteren, vortexhaften Dämmerwald beschaute und einen sehnsüchtigen Blick bekam.

Kurz vor der finalen Begegnung mit den Räuber:innen haben wir uns auf die nächste Spielrunde vertagt, um nicht mitten im Showdown aufhören zu müssen. Wir freuen uns alle schon sehr auf die Fortsetzung!

Spielleiten

Ich hatte mir den Dungeon2Go Die Diebe vom Dämmerwald ausgedruckt, war etwas mit dem Textmarker durchgegangen und hatte mir auf der Rückseite des Blattes Notizen für das Szenario und die Räuber:innen gemacht. Diese Kurzabenteuer sind ein toller Start, um selbst noch weitere Details ranzuflanschen. Ich wollte den Dämmerwald gern als magischen, meist düsteren Wald zweckentfremden und tat das einfach. Ich teilte den Spielenden zu Beginn mit, dass ich das Setting nicht ausgearbeitet hätte und sich Dinge im Spiel ergeben würden, womit alle einverstanden waren. Ich hab mir dann noch von pbtA-Spielen (und anderen, vermute ich) geklaut, dass ich die Spielenden auch manchmal einfach fragte, wie ein bestimmter Ort oder Gegenstand eigentlich aussähe. Das Leiten und Improvisieren gingen mir locker von der Hand, ich fühlte mich die ganze Zeit über gut.

„Hausregeln“

Tunnel Goons ist wirklich einfach zu handhaben, bringt aber natürlich nicht alles mit, was verschiedene Spielrunden sich wünschen könnten. Ich würde das Regelsystem in dieser Hinsicht mit den TinyD6-Regeln vergleichen, da ist es ähnlich. Wir schauen einfach während des Spiels, wo es hakt oder wo wir etwas anders machen wollen würden, und ich schaue dann, wie ich das in Regeln umsetze. Beispiele könnten sein: Vorteils-/Nachteilsregeln bei positiven/negativen Umständen oder dass größere Ausrüstungsgegenstände wie Zweihänder mehr als einen Inventarpunkt kosten. Zum Glück hab ich es nicht mit Simulationist:innen oder Gamist:innen zu tun, wir sehen das alles locker und das Rollenspiel ist wichtiger.

Nachbereitung und Vorbereitung

Ich hab mal wieder die Software Obsidian reaktivert und führe demnächst auch ein kleines Wiki für die Spielenden. Sehr detailliiert mache ich das nicht, es geht eher um knappe Infos. Ich werde es wie früher handhaben, dass ich neben dem offensichtlichen Handlungsstrang noch mindestens einen zweiten in kurzen Stichworten inpetto habe, um gegebenenfalls abzweigen zu können, sollte es gewünscht oder nötig sein.

Fazit

Ich hab wieder richtig, richtig Lust auf Rollenspiel vor Ort und hoffe, dass wir alle zwei Wochen spielen werden. Wir hatten alle Spaß und es sieht so aus, als würden sich alle auf die Fortsetzung freuen.


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Veröffentlicht von

Thorsten

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